Letzte Nacht Geschichten

April 10, 2013

Wer nicht schlafen kann und in den Weiten des world wide web nach Entspannung für seine rechte Hand sucht, landet zwangsläufig auf diversen bild- oder filmlastigen Seiten zur erotischen Erbauung. Doch neben schnödem Porno hat das Netz auch manche Perle gepflegter Sexualunterhaltung versteckt, so zum Beispiel meine heutige Blogempfehlung: das erotische Tagebuch in Smartphone-Bildschirmlänge. Hierin berichtet Charles E. Fuller, wobei E sicherlich für Erektion steht, aus seinem bewegten Liebes- und Leidensleben, von diversen Bett- und Lebensabschnittsbekanntschaften und über alle Techniken, die sich geschlechtsreife Großstädter zur Paarungs- und nachtschlafender Zeit nur vorstellen können oder besser nicht vorstellen wollen. Es wird gevögelt, gefickt, gepimpert und gebumst, einander flach gelegt, geleckt und gesogen, was Schwanz und Möse hergeben, bis der Samen spritzt und die Schwanzsuppe in der vaginalen Spermatoilette landet. Ein veritables Blaskonzert orgiastischer Brunftlaute. Das jedoch in ausgewählt feinsinnigen Worten, einer gepflegten Sprache und die Frau als Wesen schätzender Ausdrucksweise. Insoweit hoch erotisch und genau so frivol, wie man es durchschnittlich 800 Zeichen lang gerne erträgt. Dieser Blog unterhält, amüsiert und erregt und mehr kann man(n) wirklich nicht erwarten, zumal es durchaus auch Frauen gefällt.

Ich empfehle, Charles E. Fuller auf seinen Letzte Nacht Geschichten zu begleiten und Amelie, den besten Fick seines Lebens kennenzulernen.

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erotische Gute Nacht Geschichten

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Die Krise sei da, unken einige Untergangspropheten und berufen sich auf ungeprüfte Zahlen, die in keiner der großen unabhängigen Zeitungen zu lesen sind. Und was man nicht nachlesen kann, stimmt auch nicht. Das ist wie beim Fernsehen. Was um 20 Uhr nicht in der Tagesschau kommt, hat noch eine Chance in den ZDF-heute Nachrichten und das wars. Alles andere sind Verschwörungs-theorien. Von wegen Krise. Die Geschäfte sind voll, auch wenn man am verkaufsoffenen Samstag zwischen zwei Feiertagen glauben könnte, dass dem Hunger in der Welt nur durch Notstandsbevorratung und Hamsterkäufe beizukommen ist. Aber auch die Restaurants sind trotz Energiekrise und Rauchverbot zum Bersten gefüllt und das nicht nur mit Wirtschaftsflüchtlingen. Von den tunesischen Boatpeople ist es nicht weit bis „das Boot ist voll“, was im Trend des sich abschaffenden Deutschlands liegt, glaubt man Vertretern der SPD. Die schwarze Welle rollt auf Europa zu, auf die Töpfe des noch reich gedeckten Tisches, auch wenn man langsam auf griechische Oliven, portugiesischen Fisch und irischen Scotch verzichten muss. Und plötzlich soll über all dem frühsommerlichen Grillduft mit Migrationshintergrund der Gestank von Depression, Inflation und Wirtschaftskrise schweben. Nur, weil Amerika pleite und Europa in den letzten Zügen liegt? Deutschland ist Exportweltmeister und das auch bald im Erzeugen von heißem Wind, glaubt man der Anti-Atomkraft-Lobby. Auch das ständige Jammern über die Staatsverschuldung nervt langsam, liegen doch bei den Banken private Sparguthaben in einer Höhe, dass der Staat gut und gerne noch ein paar Jahre Schulden machen und zur Not den Rest von Europa mit deutschen Steuerbillionen am Leben erhalten kann. Denn wir brauchen Europa, so wie die Welt uns. Und wenn das nicht langt, steigen die Preise und wir arbeiten bis 75, damit ein paar Rettungsschirme mehr für Afrika, Südamerika und Polen aufgespannt werden können. Alles für den Markt, denn erst wenn der weg bricht, warnen plötzlich die Historiker, braucht die Wirtschaft einen Krieg, denn ohne Krieg kein Wirtschaftswunder und das wollen wir doch alle. Sollte mir allerdings die Tatsache, dass Deutschland gerade dabei ist, sein Militär abzuschaffen, in diesem Zusammenhang Sorgen machen?

Krisenvorsorge Blog

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Volkszählungsboykott“ lese ich im Display meines Handys und twittere ein unterstützendes „Yeah“ zurück, so engagiert war ich lange nicht mehr. Protest 2.0, denke ich noch und vermelde aus meiner mobilen Cloud, dass ich Dank foursquare erst zum Inder und später noch auf einen laktosefreien decaff Latte Chai Soya fettarm zum Balzac an der Ecke gehe. Dort blättere ich mich durch die letzten 120 facebook Einträge von Leuten, die ich zwar nicht kenne, die wohl aber auf meiner letzten Party waren. Zumindest finde ich mich auf diversen Fotoalben wieder. Gott, was waren wir besoffen. Versehentlich hatte ich den elektronischen Partyflyer öffentlich über doodle verschickt, da kommen dann schon mal ein paar mehr. Ziemlich intelligent die Typen, denn seit unser Haus bei google-street-view wegen ein paar Technik-DAU’s aus der Nachbarschaft verpixelt ist, bekomme ich kaum noch Besuch.

Doch jetzt kündigten sich sogenannte Volkszähler an. Keine Ahnung, was die bei mir wollen und wieso es mehrere davon gibt, denn für ein Volk braucht man meiner Meinung nach maximal einen Zähler, aber egal. Muss ich wenigstens nicht aus dem Haus, denn der nächste Hotspot ist ne Ewigkeit weg und mir bleibt eh schon immer zuviel Monat von meinem Datenvolumen übrig. Noch schlimmer aber ist das mit dem Akku. Gestern konnte ich beispielsweise um halb zwei Uhr nachts meinen Followern auf Twitter gar nicht mehr mitteilen, dass ich jetzt schlafen gehen würde, da war das Scheißding leer. Kein Wunder, dass ich ständig entfolgt werde und es kein Freund auf meiner Timeline lange aushält. Da kann ich soviel retweeten wie ich mag und hoffen, dass ich gefaved werde. Clemens, der Arsch hat schon 150 Follower und nur zwei Tweets gepostet. Mehr als „fuck for freedom“ stand da nicht drin und trotzdem hat er jetzt mehr Freunde als ich. Dabei bin ich auch für Freiheit, Downloadfreiheit im Netz, um es den Musikindustrienazis zu zeigen. Kunst muss frei sein, Kommerz am Arsch, drum würde ich auch die Piraten wählen, wenn’s endlich mal ne App dafür gäbe. Doch weder bei Itunes noch Android hab ich dazu was gefunden, auch nicht, was es mit dieser komischen Volkszählung auf sich hat. Aber in jedem Fall bin ich dagegen. Ist wie Atomkraft, wir sind das Volk und lehnen einen Überwachungsstaat ab. Zumindest, wenn der mich nicht mal bei MSN, ICQ oder auf StudiVZ geaddet hat. Allerdings folgt mir seit kurzem Philip Rösler von der FDP auf Twitter. Muss ich mir Sorgen machen?

No Zensus Blog

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Lena for Präsident

Mai 31, 2010

Lenamanie als neuer Eintrag in des Deutschen Bibel, den DUDEN ist nur noch eine Frage der Zeit. Weniger Zeit ließ sich unser aller Horst, als er wahrheitsgemäß den deutschen Afghanistan-Einsatz als das bezeichnete, was er ist, als grundgesetzwidrigen Kampfeinsatz für nationale Wirtschaftsinteressen. Friedensmission am Arsch, denn gäbe es kein Öl am Khyber Pass, wäre da kein Ami und kein deutscher Jung müsste in den Wüstenstaub beißen. Doch sagt das mal deren Müttern, ein Aufschrei würde deutsche Wohnzimmer erschüttern. Also ist nicht, was nicht sein darf und Horst Köhler stand im Regen. Doch während an der Oder-Neiße-Grenze die Dämme hielten, spülte ihn diese Wahrheit aus dem Amt.

Ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt, waren wir doch gerade alle Lena und lagen uns in nationaler Besoffenheit in den Armen. So waren auch die Rufe nach dem Bundesverdienstkreuz für das neue deutsche Frolleinwunder unvermeidbar und warfen ein trauriges Licht auf die Würde desjenigen, der jedem Hampelmann das Verdienstkreuz ans Revers heften sollte, unseren Präsidenten. Das war zuviel und zu wenig an Würde, die sich Köhler für sein Amt wünschte und statt einem Satelliten gleich um sein lenasthenisches Volk zu kreisen, trat Köhler aus seinem eigenen Schatten und schmiss hin. Glückwunsch, Respekt und wer kommt nun?

Lena, wie ein Lübecker Magazin titelte, Raab oder doch Ralph Siegel, um dessen Schmach als gestütztem König musikalischer Peinlichkeiten vergessen zu machen? Nein, denn erinnert man sich an Lenas Großvater Andreas Meyer-Landrut, der für den Alt-Präsidenten Richard von Weizsäcker nicht nur einst das Bundespräsidialamt leitete, sondern maßgeblich die deutsch-russische Diplomatie mitbestimmte, rechne ich mit der russischen Sperrspitze deutscher Lobbyarbeit, Altkanzler Gerhard Schröder. Dem ist keine Bühne zu schmal, kein Witz zu flach, um nicht ins Licht eigener Ausstrahlung zu treten und sich um Volk und Vaterland verdient zu machen, solange es den Interessen seiner Brötchengeber dient.

Doch wie steht in Art. 54 GG, jeder Deutsche kann zum Präsidenten gewählt werden. Deshalb rufe ich die ARD und Pro7 auf, einen Präsidenten Contest durchzuführen und die geeigneten Kandidaten casten zu lassen. Die Jury besteht aus Gülcan, Elton und Meowin und wir bekommen endlich das Oberhaupt, das wir verdienen. Ein dreifaches Alaaf darauf.

Präsidenten Blog

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Regensburger Dreckspatzen

März 20, 2010

Da soll noch mal einer sagen, die Kirche tue nichts für den Nachwuchs. Infame Unterstellung, denn sie betet, betet, dass sich endlich kein Kind der Jahre 60 bis 80 mehr mühsam von seinem Altenlager erhebt und strafend mit dem Finger auf die zeigt, die zum Teil schon verstorben, zumindest nicht mehr in der Lage sind, sich an die wenig ruhmreiche Zeit ihrer Lehrtätigkeit an katholischen Knabenschulen zu erinnern. Zucht und Ordnung waren das Ziel, Unzucht mit Minderjährigen der Vorwurf, der in belgischen Haushalten Alltag sein mag, nicht aber im Schoße der Mutter Kirche. Doch es war auch weniger der Schoß, der die Gemüter heute erregt, als vielmehr der heilige Stab, der manchem Pfarrer in Ermangelung anderer Entspannungsoptionen hart und gemein zur Seite stand, wenn sich einer der Zöglinge mal wieder nach der Seife im Gemeinschaftsduschraum bückte. Die Medien seien schuld, haben sie doch die armen Söhne Gottes mit all ihrer Nacktheit und Sexualisierung verdorben und vom Pfad der Tugend ins Bett der Jugend geführt. Wer kann es einem zölibatären Popen verdenken, wenn er sich Gott im Hintern eines kleinen Ministranten näher fühlt, als auf den Knien vor einem Toten am Kreuz. Auch hege ich Verständnis, wenn ob der vielen Ungerechtigkeiten in der Welt einem Gottesmann mal die Hand ausrutscht und er den wachsenden Bäumchen seiner Gemeinde wieder Haltung und Format ins kindliche Gewissen prügelt. Das formt nicht nur Charakter, sondern auch Gemeinschaft, je mehr sich von den Talarträgern diesen Erziehungsmethoden anschließen und ihresgleichen produzieren. Wer Züchtigung säet, wird Unzucht ernten, denn statistisch vergehen sich Missbrauchsopfer deutlich häufiger wieder an von ihnen Abhängigen, weshalb das Übel nicht in den noch lebenden Priestern der Unkeuschheit, sondern in der Institution Kirche selbst zu suchen ist. Doch hier dreht sich der Satiriker im Kreis, denn lustiger wird’s nicht, wenn man an das finstere Kapitel dieser katholischen Sekte denkt und sich enttäuscht abwendet. Noch flackert Hoffnung in den Augen der frommen Brüder, die sich nun nach Rom gewandt haben, um vom Papst selbst Absolution und reichlich Geld zu erwarten, damit die offenen Münder voller Häme und Kritik gestopft werden können. Es muss Ruhe in die Pfarreien zurück kehren, denn wenn nun neben der Ehe auch noch Sex mit Kindern verboten wird, müsste die katholische Kirche jegliche Hoffnung auf Besetzung ihrer Pfarrstellen durch junge, hochmotivierte Absolventen der Religionsschulen begraben. Gut, dass zurzeit die Kirchenaustritte en vogue sind, da fällt der fehlende Nachwuchs auf der Kanzel noch nicht so auf.

Zum Glück aber wacht der heutige Blog über die Schadtaten derer, die die Welt einst erneuern wollten und stattdessen ein Tuch der Schande über die Welt gebreitet haben.

AntiKirchen Blog

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Rechte des Bildes liegen beim Kopp-Verlagnie wieder griechischen Wein, nie wieder Oliven vom Peloponnes und Schafskäse kommt aus Portugal, solange dort noch ein Licht brennt. Dabei hatte ich auf den griechischen Quellekatalog gehofft mit „Wir müssen schließen – alles muss raus“ Preisen. Wer ein Haus kauft, bekommt eine Insel gratis dazu, secondlife© auf Hellas. Doch vergebens. Die alten Götter Europas wollen es aus eigener Kraft und ohne deutsches Geld schaffen. Schon besser, wenn die Europäische Zentralbank die Schulden übernähme, denn dann merkt in Deutschland ja keiner, wohin sein Geld fließt, und der Grieche kann weiterhin stolz auf Reparationszahlungen aus Naziland pochen. Insgesamt ein netter Nebenkriegsschauplatz, an dem vorbei die globalen Finanzströme ungehindert heraus aus der Gesellschaft hinein in die privaten Töpfe von Hedgefonds und Co fließen, Hand in Hand mit Ratingagenturen und Aufsichtsgremien, denn jeder muss privat vorsorgen, da kann man den Hütern des Geldes keinen Vorwurf machen. Ebenso wenig der FED (Federal Bank of America), wenn sie munter die Eskapaden von Barack Obama, dem amerikanischen Ikarus mit einer Flut neugedruckter grüner Papierlappen fern jeden materiellen Wertes finanziert. Das ist ihr Job als privatem Wirtschaftsunternehmen, da muss diese ganze verlogene Sozialromantik von stabiler Wirtschaft, ausgeglichenen Haushalten, sozialer Marktwirtschaft oder Sicherung von Arbeitsplätzen zurücktreten. Selbst wenn der weltweite Export und damit die nationalen Warenangebote zusammenbrechen und wir Dank global gesteuerter Zinspolitik bald nur noch Geld haben, ficht das die Wirtschaftweisen nicht an, wenn sie über die Rendite von Humankapital und eine künftige CO2-Kopfsteuer sinnieren. Denn wenn erst jeder für das böse Ausatmen des Klimakillers CO2 bezahlen muss, entsteht wieder ein Gegenwert zur sonst drohenden Inflation. Das ist schlau, das ist sinnvoll, und was früher Gold war, ist heute der Mensch, nachwachsender Rohstoff als Anlageobjekt der Zukunft, renditestark und leichter zu bekommen als mühsam aus der Erde rausgekratzte Nuggets. Keiner muss mehr wegen seines Zahngoldes oder den Millionen auf der Bank in Lager gesperrt werden, solange die Leine, an der der neue Wirtschaftsfaktor läuft, nur lang genug ist. Die Chinesen haben uns gezeigt, dass Arbeitskraft nichts kostet, aber ungeahnte Rendite bringt, und wir werden es ihnen Dank verblühter Landschaften und fehlender Alternativen im Rahmen unserer Globalisierungshörigkeit bald nachmachen. Außer unsere Führungselite kommt ein weiteres Mal nach Währungsreform und Euro-Einführung auf die Idee, dass hohe Staatsschulden umso kleiner aussehen, je weniger das Geld wert ist… Drum atmet, solange es noch nichts kostet, kräftig aus, auf dass sich die Erde rasch erwärme, die Pole schmelzen und eine riesige Flutwelle diese ganze Finanzmischpoke vom Planeten spült.

Pleite Blog

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Schwarzsehen 2010

Januar 15, 2010

Wo es früher noch „Hüte dich vorm schwarzen Mann“ hieß, denkt man heute an Angela Merkel. Doch fürchten muss man andere dunkle Gestalten dieser Tage, die um unsere Häuser schleichen, Richtmikrophone auf Wohnzimmerfenster richten oder in Papiermülltonnen nach Fernsehzeitungen fahnden. Zumeist Männer zweifelhafter Vita und einem Ruf, der knapp über Kinderschändern rangiert, die früher im Osten bei der Stasi Karriere gemacht hätten, doch die Zeiten ändern sich. Nicht deren Methoden, der Bevölkerung auf den Leib zu rücken, in deren Privatestem zu wühlen und Quellen anzuzapfen, die selbst Geheimdiensten verschlossen sind. Dabei spielen Moral, Recht und Selbstwert keine Rolle mehr, vielmehr werden kleine Kinder über ihre Eltern ausgehorcht, Nachbarn zum Denunzieren motiviert oder schlicht Unwahrheiten solange behauptet, bis die Judikative ein Einsehen hat und aufrechte Bürger ins Joch dieser Misanthropen zwingt, unter die Fuchtel der GEZ.

Diese von Gottes Gnaden eingesetzte oberste Instanz der Rechtsbeugung sieht sich als Speerspitze einer Bewegung, die vor 1000 Jahren noch Bücher, Hexen und anderer Kulturgüter verbrannt hätte, frei dem Motto: Am Anfang war das (gesendete) Wort und das für monatlich knapp 18 Euro. Heute agiert diese schleichende Aushöhlung persönlicher Freiheitsrechte subtiler, wenn sie sich hinter trashigen Volksmusiksendungen, gähnend langweiligen Dauerwiederholungen und einem Aufgebot an UnterschichtenTV versteckt, was an Zeiten von RTL und Sat1 zu Beginn des Privatfernsehens erinnert. Gestärkt durch 16 Sendeanstalten, die sich in der Beliebigkeit ihrer Angebote überbieten und einander im Ausgeben von Gebührengeldern in nichts nachstehen, regiert hier ein Staat im Staat, der den Generalverdacht gegen jeden, der sich diesem untauglichen Versuch der informellen Grundversorgung widersetzt, zu seinem Werbeslogan macht. Das einstige Bildungsmonopol verkommt unter dem Deckmäntelchen des Rundfunkstaatsvertrages zu einem Austragstüberl ausgemusterter Staatsdiener, deren überbordendes Salär mit allen Mitteln fern jeder Rechtsstaatlichkeit eingetrieben werden muss, koste es, was es wolle. Der Gebührenzahler steht dafür gerade, ob er nun will oder nicht. Damit das auch so bleibt, wird künftig allein das Denken an Fernsehen kostenpflichtig, und wer nicht einmal das tut, zahlt sicherheitshalber dennoch, bleibt er doch den Beweis für so viel Ignoranz in aller Regel schuldig. Drum hüte dich, jemals zu öffnen, wenn es an deiner Tür klingelt. Denn nur mit sehr viel Glück, ist das nur der schwarze Mann oder Angela Merkel.

GEZ abschaffen

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Die Piratenpartei

Dezember 10, 2009

unheimlich hallen die Schritte in den staubigen Gängen der ehemaligen Bibliothek der Uni Darmstadt. Hier und da schwingt ein zerschlagenes Fenster quietschend in den Angeln, Tische und Stühle rosten, soweit sie noch nicht gestohlen wurden, denn schon lange beaufsichtigt keiner mehr den ehemaligen Hort wissenschaftlicher Lehre. Die Bibliothek ist geschlossen, ebenso die Universität, denn seit dem denkwürdigen Tag, an dem die Uni Darmstadt von der Landesregierung der Piraten Partei die Genehmigung erhielt, sämtliche Lehrinhalte beliebig zu vervielfältigen und den Ratsuchenden kostenfrei als download zur Verfügung zu stellen, hörten die Autoren auf zu publizieren, starben die Verlage und die letzte Auflage eines jeden Buches begann Staub anzusetzen. Die Welt drehte sich weiter, erreichte aber mit ihren Entwicklungen nur noch die Käufer von Unterhaltungselektronik, nicht jedoch die Wissenschaft und die, die noch Akademiker werden wollten. Ja, und alles nur, weil die undankbaren und selbstsüchtigen Autoren wissenschaftlicher Werke nicht gemeinfrei publizieren wollten, nicht für Ehre und Ruhm und Sternevergabe auf einschlägigen Onlinebuchseiten, wo seitdem Wissen auf dem Stand von Gestern ausgetauscht, neudeutsch gefileshared wird. Schade für die medizinischen Einrichtungen, dass deren Nachwuchs noch immer nichts von minimal-invasiver Laser-Chirurgie der neuesten Generation gehört hat und lieber Beine abnimmt, als Venen mittels Nanotechnik zu weiten. Dass Juristen auch ohne dicke Kommentare Probleme lösen können, ist seit der Veröffentlichung der 10 Gebote, filesharing-sicher in Stein gemeißelt, bekannt, doch können Bauingenieure das auch? Egal, endlich wieder Zeit, ehrliches Handwerk zu lernen, solange es nicht Buchbinder oder Drucker ist und Zeit, sich über andere freie Zugänge zu modernen Infrastrukturen Gedanken zu machen. Geistiges Eigentum als Anachronismus der in die Jahre gekommenen Gamer-Generation zu sehen, ist das eine, öffentlichen Nahverkehr als kostenpflichtige Teilhabe am gesellschaftlichen Austausch mobilbewusster Konsumenten etwas völlig anderes. Auch für Autos und Benzin zu zahlen, widerspricht der Idee freien Zugangs zu infrastrukturellen Systemen, egal, ob sie das Internet oder Autobahnen betreffen. Es wäre kurzsichtig, bei der Aufhebung geistigen Eigentums stehen zu bleiben. Denkt man die Idee der Piraten zu Ende, gehört Eigentum per se in Volkes Hand, denn das Scheinargument, nur Mangel begründet Eigentum, wird in Ermangelung von geistiger Substanz ähnlich schnell überholt werden, wie es Media-Märkte geben wird, die ihre Ware lieber verschenken als mühsam zu verkaufen. Denn dass es Mangel an Waren „made in China“ geben könnte, wird dabei keiner ernsthaft behaupten wollen. Für Menschen, die auch sonst zum Denken einen Controller brauchen, sei die bemerkenswert hellsichtige Seite des Vizepiratenkönigs empfohlen. Für die, die selber denken können, empfehle ich einen Blick aus dem Fenster, das ist spannender.

Piraten Blog

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qui bono

Dezember 1, 2009

Die Weihnachtszeit steht bevor und mit ihr die Zeit der Besinnung, schmieriger Popsongs und Geschichten vorm Kamin, so man in seiner Zweiraumwohnung ein solches Teil illegal an den gemeinschaftlichen Abzugsschacht montiert bekommen hat. Doch was eignet sich besser, die von VIVA und Hormonen im Trinkwasser verseuchten Kids zu unterhalten als moderne Märchen, unter Eingeweihten auch Verschwörungstheorien genannt. Da menschelt es, egal ob wir hinter die Klassiker wie das Kennedyattentat, die Mondlandung oder Roosevelt kommen oder uns lieber bei 20 Grad im November an der Diskussion zum Betrug der Klimaerwärmung, der Apokalypse 2012 von Emmerich oder am beliebten Spiel „Wer ist der nächste BinLaden“ beteiligen wollen. Da bekommt der Michael Moore in uns leuchtende Kinderaugen und flüstert hinter vorgehaltener Hand, dass der Rat der 12, die Neocons oder gar die Illuminaten dem Präsidenten der Vereinigten Staaten auf kleinen grünen Dollarnoten Mitteilungen ins Weiße Haus senden, um die neue Weltordnung zu errichten. Da werden Währungen vernichtet, Hochhäuser pulverisiert und die Evolution aus dem Lehrplan gestrichen, während andernorts durch die Islamisierung des alten Europas neue Schurkenstaaten entstehen. Doch die globale Steuerung durch eine Weltregierung ist das erklärte Ziel der Geheimgesellschaften, da stören stabile nationale Systeme ebenso wie Bildung, soziale Sicherheiten und zu hohe Bankkonten. Deshalb mutmaßen die Gnostiker unter uns, dass nicht nur AIDS zur Reduzierung der schnackselnden Neger dienen sollte, sondern auch die Krise der Finanzsysteme nur Mittel zum Zweck einer Katharsis griechischen Ausmaßes ist, die mit der Besiedlung der Erde durch Außerirdische nach der großen Flut vom 23.12.2012 enden wird. Deshalb kann der jüngste Handschlag zwischen Obama und dem chinesischen Staatspräsidenten Hu Jintao nur eines bedeuten….die Chinesen bauen eine Arche. Für die unter uns, die kein Ticket für dieses Ufo unter den Kreuzfahrschiffen erhalten, sei rechtzeitig folgender Link empfohlen, denn nur wer weiß, wem was nützt, kann sich rechtzeitig von der Brücke stürzen.

zur Weltverschwörung

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Weltuntergang

Hitlers Geburtstag

April 20, 2009

Mal wieder begehen wir einen Tag, der ähnlich der Bildzeitung, Mc Donald oder öffentlicher Toiletten erstaunlich populär ist, auch wenn niemand offiziell liest, isst, benutzt oder die Reichsfahne hisst. Doch jeder redet darüber, natürlich nicht, ohne vorher den Finger – Achtung: nicht versehentlich den ganzen rechten Arm – schulmeisterlich zu heben und seiner Abscheu diesem Tag gegenüber Ausdruck zu verleihen. Schön, wenn Traditionen und einstige Ehrentage auf solche Art im kollektiven Bewusstsein bleiben, denn wirklich geschichtlich bewanderte und politisch sensible Menschen würden statt betroffen zu reden, wissend schweigen und ja, auch das wäre möglich, ein spannenderes Datum kennen als ausgerechnet des Führers Wiegenfest. Wann zum Beispiel wurden Goethe, Karl Marx oder Albert Einstein geboren? Oder Angela Merkel, Obama oder Bin Laden? Letzterer wäre es doch wert, hinter vorgehaltener Hand und voller Abscheu alljährlich wieder ein Kerzlein auf den Gabentisch gestellt zu bekommen, politisch korrekt erneut mit dem erhobenen Zeigefinger, diesmal aber dem der linken Hand, denn die ist unrein und so bäh wie Bin Laden auch. Kaum zu glauben hierbei, dass sich schwangere Mütter, die als kugelrunder Bauchnabel der Welt selbst zum Ausbund diktatorischer Intoleranz werden, sorgen, ihr Kind könnte ausgerechnet am bekanntesten deutschen Untag das Licht der Welt erblicken. Damit, so fürchten sie wohl, könnte das kalendarisch stigmatisierte Kind an die Schatten der Vergangenheit anknüpfen, die von den missionarischen Geschichtslaien Jahr für Jahr aus der Gruft gezerrt werden, um dem zu gedenken, der längst vergessen gehört. Unsere beim Schreiben ihres Windelblogs vermutlich schon in den Wehen liegende Blogmutti hatte auf minder vergnügliche Art und Weise den mahnenden Auftrag eines weitverzweigten und historisch interessierten Freundeskreises, Ihr Kind doch bitte schön nicht am Tag des „dessen Namen nicht genannt werden Gedurften“ auf die Welt zu bringen. Notfalls ließ sich das auch schnell und schmerzlos mittels Kaiserschnitt verhindern oder eben mal alle Öffnungen zu pressen. Was einer Empfängnis vorbeugend noch sinnvoll gewesen wäre, stellt sich aber bei dem Wunder der Geburt als weniger tragfähiges Konzept dar, weshalb ich vorschlage, den August zur geschlechtsverkehrsfreien Zeit zu erklären, um zu verhindern, das jemals wieder in der Geschichte des Abendlandes von deutschem Boden April Geburten ausgehen. Allerdings sind da Schulferien, wo in der Regel eh nur Teenager poppen, denen Urgroßdeutsche mit Schnauzer und Seitenscheitel am Allerwertesten vorbeigehen.

Miez-Blog

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