Blickpunkt Spot!

September 4, 2008

München, die Kulturhauptstadt der Herzen, hat eine neue Plattform für Sprachwitz und Folklore rund um das gesprochene Wort. Humor liegt in der Luft und wird geräuschvoll vom Kantinenwirt der Versorgungsanstalt Lachhungriger abgelassen. Dr. Georg Eggers, seines Zeichens poetischer Ingenieur lässt alias Grög! nicht nur schwule Hirsche über die Bretter der Kleinkunstbühnen springen, sondern weist dem Humorsuchenden den Weg durch die vom Nachtleben gezeichneten Instanzen gehobener Fröhlichkeit. Ein Poet, dem dieses ungereimt vorkommt, bloggt doch der dichtende Leuchtturm aus dem Westend in Prosa statt D Moll. Da werden neben eschatologischen Endzeiterlebnissen in deutschen Einbauküchen, wohl schmeckende Theaterkritiken serviert, gewürzt durch Programmtipps der gut bürgerlichen Comedyküche. Als Vorspeise gibt es Wortsalat und Wahrheiten, die im Weine gelegen haben müssen. Wer das Wagnis gepflegter Unterhaltung in München eingehen möchte, sei gut beraten, sich dem dichtenden Mikrofonständerschreck in all seiner lautmalerischen Urgewalt anzuvertrauen und die empfohlenen Kulturbaracken voller Dichterfürsten und deren Hofstaat aufzusuchen. Hört man den Vortragenden ohne Publikum? Diese kleine Abwandlung eines alten ZEN Rätsels zeigt die Abhängigkeit zwischen Kultur und gutem Bier, ohne letzteres mancher Kleindarsteller nie groß geworden wäre. Drum lasst euch nachschenken und konsumiert um der Kunst willen, denn auch Künstler müssen Miete zahlen, wenn sie schon nichts zu essen haben. Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür, mit ihr die leergefegten Fußgängerzonen voller bislang unentdeckter Talente. Diese gilt es aufzuspüren und in Orten, wie dem Vereinsheim, Substanz, im Lustspielhaus und den Kammerspielen auf die Bühne zu klatschen. Und selbst wenn der Applaus das Brot des Künstlers ist, wird sich mancher dieser kreativen Gilde gern nach erfolgter Entäußerung auf eine Wurstsemmel und ne Halbe einladen lassen. Dort an der Theke wartet dann zumeist Grög! und drückt manchem von euch noch die Flyer in die Hand, die in seinem Blog keinen Platz mehr hatten. Doch nun Vorhang auf, Licht aus und heißt ihn willkommen, den

 

Grög!-Blög

 

artwork

 

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